Nach der Verunsicherung im Zuge der Brexit-Entscheidung hat sich der Aktienmarkt bereits wieder beruhigt – die Nachfrage bei Edelmetallen aber steigt weiter. Die Investoren erwarten offenbar keine Kehrtwende bei der lockeren Geldpolitik der Notenbanken und segeln verstärkt in den „sicheren Hafen“ Gold, das mittlerweile so teuer ist wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Im Windschatten des Goldes ziehen wie üblich auch die Kurse beim „kleinen Bruder“ Silber an. Doch diesmal kann Silber den großen Bruder sogar überholen. Während Gold seit Jahresbeginn rund 27 Prozent an Wert zugelegt hat, stieg der Preis für Silber im gleichen Zeitraum um knapp 50 Prozent. Noch stärker zeigt sich der Trend bei den Betreibern von Silberminen: Die Papiere des Konzerns Fresnillo etwa, der vor allem in Südafrika nach Silber schürft, sind seit 2016 rund 180 Prozent teurer geworden.
Ergebnis der Aufholjagd: Während Käufer für die Feinunze Gold noch im Februar rund 84 mal so viel auf den Tisch legen mussten wie für Silber, beträgt das Verhältnis mittlerweile nur noch rund 65:1.