5.000 US-Dollar für eine Feinunze Gold. Diesen hohen Goldpreis hält der Liechtensteiner Finanzdienstleister Incrementum für möglich – zumindest bis zum Jahr 2021. In ihrer Studie „In Gold we trust“ erläutern die Fondsmanager Ronald-Peter Stoeferle und Mark J. Valek, wie sie zu ihrem Optimismus gelangen.
So setzen die beiden Finanzexperten darauf, dass sich „die wahren Kostens des monetären Wahnsinns“ offenbaren werden, den Stoeferle und Valek darin sehen, dass die weltgrößten Notenbanken allein im ersten Quartal des Jahres 1.000 Milliarden Dollar an neuem Geld geschaffen hätten.
Dieser gigantische Finanzbetrag sei aber nicht karikativ eingesetzt worden, sondern lediglich für den Ankauf von Finanztiteln. Die Folge: Die Verschuldung von Investoren steige, die damit immer neue Aktien kaufen. Die Risikoprämien von Unternehmens- und Staatsanleihen sinken. Im Gegensatz zu früheren Blasen im Technologie- oder Immobilienbereich breite sich die derzeitige Stimmung jedoch über mehrere Sektoren aus.
In einer solchen Lage bildet der Aktienmarkt nicht mehr die reale Wirtschaftsleistung ab. Das sei auch hier der Fall, finden die Incrementum-Manager: Ihrer Meinung nach ist die US-Wirtschaft schwach und stünde am Rande einer Stagflation, einer Mischung aus stagnierender Wirtschaftsleistung bei steigenden Preisen.
Die Enttäuschung bei vielen Anlegern sei vorprogrammiert. Die weitere Verschuldung und eine Fortsetzung der Niedrigzinspolitik würden „das Vertrauen in die Nachhaltigkeit der bisherigen monetären Therapie vermehrt in Frage stellen“. Eine Umkehr dieser Politik könnte zu einem drastischen Anstieg des Goldkurses führen.
Entscheidend sei die Entwicklung der US-Wirtschaft. Bei einer florierenden Wirtschaft und niedriger Inflation würde das Interesse am Gold niedrig ausfallen, Preise von 700 bis 1.000 Dollar seien dann realistisch. Bei einer Rezession oder gar Stagflation könne der Kurs für das Edelmetall aber in ungekannte Höhen schießen – sogar bis 5.000 Dollar.