Der Mensch ist zum „Goldhamster“ geworden – so kann man es mit einem Augenzwinkern beschreiben. Begonnen hatte das Hamsterkauf-Phänomen mit Toilettenpapier. In den Drogerie- und Supermärkten ging es los mit Hamsterkäufen von diesem Produkt des täglichen Bedarfs. Doch auch alles Haltbare im Lebensmittelbereich wurde in so großen Ausmaßen gekauft, dass man immer wieder verblüfft vor leeren Regalen stand. Dieses Kaufverhalten wirkt wie Gold hamstern. Wirft man einen Blick in Online Shops mit entsprechenden Angeboten, stellt man schnell fest, dass nicht nur Goldbarren ausverkauft sind. Das gleiche gilt für Münzen aus Gold. Auch Goldschmuck erfreut sich in der Corona-Gemengelage großer Beliebtheit als Wertanlage. Besonders deutlich sichtbar ist jedoch das „Goldhamstern“ bei Goldbarren.

„Goldhamster“ bevorzugen Goldbarren

Der meistbesuchte Onlineshop in Corona-Zeiten ist Degussa, der größte Goldanbieter Deutschlands. Optisch hat sich dort kaum etwas verändert. Man kann sich das Angebot ansehen, Goldbarren in verschiedenen Größen zum Beispiel. Doch kaufen kann man sie zur Zeit nicht. Ob man eine kleine Menge wie eine Unze erwerben möchte oder einen Kilo-schweren Barren – kein Bestand. Da gibt es kein Gold, das man in seinen Warenkorb legen kann. Und dabei geht es nicht nur um Goldbarren. Auch andere Produkte aus Gold oder Silber sind nicht verfügbar. Die als Wertanlage beliebtesten Münzen zu erwerben, erfordert ebenso viel Geduld. Weder der „Krügerrand“ noch der „Big Maple Leaf“ sind derzeit erhältlich.

Corona sorgt auch bei Gold für ungewohnte Situationen

Den Versuch, Gold zu hamstern, gibt es nicht nur im Bereich der Online-Shops. Vor den Filialen und an den Telefonen war der Andrang enorm und führte zu Überforderungen bei den Mitarbeitern. Vor allem Goldkäufe standen auf der Wunschliste der Kunden, so lange die Filialen noch nicht von den Corona-Maßnahmen betroffen waren; inzwischen sind sie geschlossen. In einer Krise wie dieser haben die Menschen offensichtlich das Bedürfnis, sich das Gefühl von Sicherheit durch das Erwerben von beständigen Wertgegenständen zurückzuholen, das durch die Angst vor dem Corona-Virus verloren gegangen ist. Ein weiterer Umstand, der die Menschen zu Goldkäufen anregt, liegt in der internationalen Goldpreis-Entwicklung. An den internationalen Märkten geschieht das Gegenteil: Anleger verkaufen wegen des leicht gesunkenen Goldkurses Teile ihrer Goldanlagen.

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