Bereits zum dritten Mal in Folge muss der Goldanleger eine negative Jahresbilanz verkraften. Im Jahr 2015 sank der Preis des Edelmetalls um rund 120 Dollar auf 1062 Dollar pro Feinunze – ein Wertverlust von über 10 Prozent. Dieser Rückgang gilt allerdings nur für den, der sein Gold in Dollar handelt. In Euro gerechnet gab der Goldpreis lediglich um 1,2 Prozent nach.
Das gleiche Phönomen zeigt sich beim „kleinen Gold-Bruder“, dem Silber: In Dollar gerechnet gab der Silberpreis im Jahr 2015 um 13, 5 Prozent nach (bei einem finalen Kurs von knapp 14 Dollar). In Euro kostete die Feinunze Silber zuletzt 12,69 Euro und damit 3,4 Prozent weniger als zu Jahresbeginn.
Vor allem der steigende Dollar machte 2015 dem Goldpreis zu schaffen. Immer neue Spekulationen über eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed trieben den Dollarpreis in die Höhe, was den stärkeren Wertverlust des Goldes in Dollar erklärt. Zudem senkt ein starker Dollar die Nachfrage außerhalb des Dollarraums.
Und 2016? Während die institutionellen Anlager weiterhin zögerlich sind, macht der attraktive Preis den Privatanlegern Lust aufs Gold. Münzen, Barren und auch Schmuck sind derzeit beliebt. Daneben ist auch die Nachfrage aus Asien, allen voran China, ungetrübt. Wenn der steigende Dollarkurs verdaut ist, halten es Experten deshalb für möglich, dass der Goldpreis in diesem Jahr endlich einmal wieder steigt.