Bei der herkömmlichen Edelmetall- und Edelsteingewinnung kommt es zu Begleiterscheinungen, die für die modernen und umweltorientierten Schmuck-Designer nicht akzeptabel sind. Giftmüll ist nur ein Beispiel dafür. Dass es auch anders geht, hat nun auch die Schmuckbranche für sich entdeckt und damit neue Zeichen gesetzt. Während es früher bei Schmuckmessen üblich war, lieber zu klotzen als zu kleckern, ist es heutzutage umgekehrt. Die junge Generation der Schmuck-Designer distanziert sich vom Protzen mit teuren Uhren und Mengen von Edelsteinen, sie legt den Schwerpunkt auf ethische und ökologische Werte als Grundlagen für die Materialverarbeitung.
Nachhaltigkeit und Fair Trade – so geht es auch
Recyceltes Gold und Edelsteine aus gebrauchten Schmuckstücken spielen bei modernen Designern eine große Rolle. Um den Kunden Schmuckstücke aus diesen Materialien schmackhaft zu machen, wird besonderer Wert auf ein ansprechendes Design gelegt. Es gilt, Überzeugungsarbeit bei den Kunden zu leisten, die bei Begriffen wie „Recycling“ oder „Nachhaltigkeit“ in Zusammenhang mit Mode oder gar Schmuck die Nase rümpfen. Und dies gelingt am ehesten mit eleganten Designs, die ihrer Aufgabe als Blickfang gerecht werden. Dabei kommt es auch auf die Erfolg versprechende Reihenfolge an: Zunächst wird mit der Schönheit der Designs das Interesse geweckt, dann wird auf das ethisch und ökologisch einwandfreie Material verwiesen.
Auch gebrauchtes Gold hat hohe Qualität
Zu den herkömmlichen Goldqualitäten, also Schmuck aus herkömmlich gewonnenem Gold, gibt es bei recyceltem Gold keinen Qualitätsverlust, und die Preise bleiben gleichauf. Für Diamanten gilt dies ebenso. Und immerhin hat zu Beginn dieser neuen Entwicklung eine Schmuck-Designerin mit ihrer Kollektion aus 18-karätigem Fair-Trade-Gold für Furore gesorgt, weil ihr Schmuck als besonders formschön und elegant auffiel. Wie zahlreiche ihrer Kollegen empfindet die Designerin die Möglichkeit, nachhaltigen Schmuck herzustellen, als Luxus. Dass sich zudem der Erfolg einstellt und die Nachfrage nach diesem Schmuck steigt, zeigt, dass die neuen Wege bei der Schmuckherstellung zum wachsenden ökologischen Bewusstsein passen.