Hatte die US-amerikanische Notenbank Fed mit den ihr anvertrauten deutschen Goldreserven Handel getrieben? Diesen Verdacht legt eine Bemerkung des Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann gegenüber der „Bild“-Zeitung“ nahe.
Der oberste deutsche Währungshüter hatte vom Rücktransfer von Teilen der deutschen Goldreserven berichtet, die bislang in den Tresoren ausländischer Notenbanken lagerten (siehe „37 Tonnen Gold zurück in Deutschland“). In dem Bericht hieß es, ein Teil der Goldbarren sei vorher von einer Sicherheitsfirma eingeschmolzen worden.
Kritiker fragen sich nun, warum die US-Notenbanker deutsche Goldbaren einschmelzen lassen, um anschließend neue herzustellen. Eine mögliche Antwort: Das ursprüngliche Gold war überhaupt nicht mehr vorhanden, weil die Fed – womöglich jahrzehntelang – mit diesen Goldbaren Handel getrieben hat. Das wäre ein klarer Verstoß gegen die Aufbewahrungsbedingungen, die der „passiven Verwahrstelle“ eine „Stückschuld gegenüber dem Auftraggeber“ vorschreiben. Neben dem Tatbestand der Veruntreuung stünde auch der Verdacht der Marktmanipulation im Raum.
Ob die US-Notenbank aber aktiv mit dem deutschen Gold gehandelt hat, lässt sich nach der Einschmelzaktion nicht mehr feststellen: die „neuen“ deutschen Goldbarren, die bei der Bundesbank ankamen, trugen alle 2013er-Nummern.