Kommt jetzt der lang erwartete, nachhaltige Anstieg des Goldpreises? Gleich mehrere Institute und Anleger bereiten sich auf einen langanhaltenden Bullenmarkt vor, entsprechend fallen ihre Prognosen und Empfehlungen aus.
„Es macht derzeit viel Sinn, Gold zu besitzen”, schrieb etwa der US-Milliardär und Hedgefonds-Manager Paul Singer in seinem Investoren-Rundbrief. Die Zentralbanken würden ihre Währungen systematisch schwächen, entsprechend sinke das Vertrauen der Anleger. Dies könnte das Interesse am Gold mächtig anheizen.
Auch JP Morgan, die größte US-amerikanische Investmentbank, gehört zum Kreis der Optimisten. In einer Welt voller Negativzinsen, so die JP-Morgan-Managerin Solita Marcelli, seien Staatsanleihen und Geldmarktpapiere nicht mehr die attraktivste Anlageform für risikoscheue Investoren. Gold könne eine Absicherung gegen die Schwankungen an den Finanzmärkten darstellen. Mit Blick auf den Preis für eine Feinunze Gold sagt Solita Marcelli deshalb: „1.400 US-Dollar sind in diesem Jahr drin“.
Nicht ganz so euphorisch sind die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs. Sie liegen mit ihrer Erwartung für die nächsten zwölf Monate (1150 Dollar pro Feinunze) sogar noch unter dem aktuellen Goldpreis (schwankt derzeit rund um 1275 Dollar). Aber: Auch die Goldman-Sachs-Pessimisten haben ihre Prognose bereits angehoben, ursprünglich waren sie noch von 1000 Dollar ausgegangen.
Und was sagt der Markt? Der zeigt trotz kleiner Rückschläge tatsächlich Gold-interessiert. Rund ein Fünftel legte der Handelspreis für das Edelmetall im ersten Quartal zu, zeitweise kostete die Feinunze über 1300 Dollar. Von dem Rekordhoch im Jahr 2011 allerdings ist das Gold noch meilenweit entfernt – damals kostete Gold rund 30 Prozent mehr.