Rund 1,2 Millionen Quadratkilometer der Arktis, eine Fläche so groß wie ganz Südafrika, sollen in Zukunft zu Russland gehören. Das fordert ein Antrag Moskaus bei den Vereinten Nationen. Dieses Ansinnen ist nicht neu: Bereits 2001 startete Russland einen ersten Vorstoß, 2007 rammte ein russisches U-Boot symbolisch eine rostfreie Fahne in den Boden unter dem Eis des Nordpols.
Nun legten die Russen mit einem weiteren offiziellen Antrag nach. Doch Russland ist nicht allein. Auch die USA, Kanada und Dänemark erheben Ansprüche auf die Nordpolregion.
Neben strategischen Erwägungen steckt hinter der Initiative Russlands vor allem das Interesse an den Bodenschätzen der Arktis. Neben Öl und Gas vermuten Geologen tonnenweise Gold und Diamanten in den eisigen Böden. Bislang unzugänglich, rücken die Edelmetalle durch Erderwärmung und neue Fördertechniken in Reichweite.
Umweltschützer zeigen sich deshalb besorgt. Die Arktis, so argumentieren sie, sei eine der letzten unberührten Naturregionen der Welt. Nun aber drohe der Nordpol zu einer Militärzone und zu einem „Bergwerk“ zu verkommen.