Wer nach dem Preissturz beim Gold im April weiter auf sinkende Kurse gesetzt hat, wurde im Mai enttäuscht. Grund für das Ende der Talfahrt ist vor allem China. Rund 300 Tonnen Gold sollen im Reich der Mitte seit dem 12. April verkauft worden sein, schätzen einzelne Marktexperten.

US Goldmünze Vor allem die erste Maiwoche, wegen eines langen Urlaubs in China ohnehin traditionell eine „Goldene Woche“ für die Händler des Edelmetalls, geriet in diesem Jahr zur Rekordwoche.

In Hongkong hätten sich lange Schlangen vor den Schmuckläden gebildet, berichteten chinesische Medien, ein Händler in Peking habe Tagesumsätze von über zehn Millionen Euro eingefahren.

Den Grund für den Goldboom sehen Beobachter vor allem in der unsicheren Wirtschaftslage. China, lange Jahre die Wachstumslokomotive auf dem Weltmarkt, stehe vor einer unsicheren Zukunft. Anzeichen für eine pessimistische Prognose gibt es gleich mehrere. So hat der Ständige Ausschuss des Politbüros, der eigentlichen Machtzentrale in der Kommunistischen Partei Chinas, eine Sondersitzung abgehalten, die sich ausschließlich mit der wirtschaftlichen Entwicklung beschäftigt habe. Der Aktienmarkt verzeichnet negative Kursverläufe, der Immobilienmarkt ist nach einer staatlich herbeigeführten Abkühlung fast zum Erliegen gekommen.

Manche Beobachter halten China bereits für die zerbrechlichste Wirtschaft im ostasiatischen Raum nach Nordkorea. Deshalb flüchteten immer mehr Anleger, auch mangels Alternativen, in das Gold. Eine Entwicklung, die auch in den westlichen Staaten eine lange Periode ständiger Preissteigerungen in Gang setzte.

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