Silber, als Anlageobjekt stets im Schatten seines „großen Bruders“ Gold, hat im Jahr 2012 deutlich aufgetrumpft. Um satte sechs Prozent legte der Preis im vergangenen Jahr zu, während Gold nur ein Plus von etwa vier Prozent verzeichnete.
Hat Silber, das „Gold des kleinen Mannes“, also endlich seinen angemessenen Preis gefunden, nachdem es jahrelang als unterbewertet galt? Finanzexperten raten zur Vorsicht. Denn im Unterschied zum Gold spielt Silber als Anlageobjekt nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle. Hauptabnehmer des Edelmetalls ist die Industrie, die Silber für die Produktion von Handys, Computerchips oder Smartphones benötigt. Der Silberpreis hängt also weniger vom privaten Handel, als vielmehr von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Steigt die Konjunktur, steigt auch das Interesse am Edelmetall und der Preis zieht an. Ebenso stark kann der Wert bei nachlassender Konjunktur auch wieder sinken.
Doch auch Gold beeinflusse den Silberpreis, berichten Marktbeobachter. Denn immer wenn der Goldpreis zulege, suchten kleiner Anleger ihr Heil im günstigeren Silber – was dessen Preis oft stärker steigen ließe als den Goldwert.
Gold, so das Fazit der Experten, sei also weniger anfällig für Schwankungen durch Einflüsse von außen als Silber und deshalb als reines Investment langfristig attraktiver.